Wednesday, 25 May 2011

Nietzsche - Jenseits von Gut und Böse (citações das primeiras páginas).

Gesetzt, wir wollen Wahrheit: warum nicht lieber Unwahrheit? Und Ungewissheit? Selbst Unwissenheit?

Diese Art zu urtheilen macht das typische Vorurtheil aus, an dem sich die Metaphysiker aller Zeiten wieder erkennen lassen; diese Art von Werthschätzungen steht im Hintergrunde aller ihrer logischen Prozeduren; aus diesem ihrem „Glauben“ heraus bemühn sie sich um ihr „Wissen“, um Etwas, das feierlich am Ende als „die Wahrheit“ getauft wird. Der Grundglaube der Metaphysiker ist der Glaube an die Gegensätze der Werthe. (Válido, inválido (lóg.), ético, anti-ético (ética), belo e feio (estética), crença e conhecimento (epistemologia), justo e injusto (direito?) ou seria legal e ilegal? ou, quem sabe, uma mistura dos dois, ou, até, quem sabe, só o injusto mesmo, porque infelizmente o direito tem muito pouco ou quase nada de justiça e de legalidade.)

(...) und zweitens, ob jene volksthümlichen Werthschätzungen und Werth-Gegensätze, auf welche die Metaphysiker ihr Siegel gedrückt haben, nicht vielleicht nur Vordergrunds-Schätzungen sind, nur vorlaufige Perspektiven, vielleicht noch dazu aus einem Winkel heraus, vielleicht von Unten hinauf, Frosch-Perspektiven gleichsam, um einen Ausdruck zu borgen, der den Malern geläufig ist?

Vielleicht! — Aber wer ist Willens, sich um solche gefährliche Vielleichts zu kümmern!

(...) Philosophen des gefährlichen Vielleicht in jedem Verstande.

(...) und wir sind grundsätzlich geneigt zu behaupten, dass die falschesten Urtheile (zu denen die synthetischen Urtheile a priori gehören) uns die unentbehrlichsten sind, dass ohne ein Geltenlassen der logischen Fiktionen, ohne ein Messen der Wirklichkeit an der rein erfundenen Welt des Unbedingten, Sich-selbst-Gleichen, ohne eine beständige Fälschung der Welt durch die Zahl der Mensch nicht leben könnte, — dass Verzichtleisten auf falsche Urtheile ein Verzichtleisten auf Leben, eine Verneinung des Lebens wäre. Die Unwahrheit als Lebensbedingung zugestehn: (okay, mas quem disse que eu quero a vida e não a morte? Por que eu deveria escolher aquilo que afirma a vida, com todos os seus prazeres e terrores? E se a vida não for o bastante para mim? E se a mentira, a falsidade e a imoralidade forem condições para viver, porque todos, em algum momento, on pain of death, são imorais, isso significa que a moralidade perdeu objeto?)

(...) und eine Philosophie, die das wagt, stellt sich damit allein schon jenseits von Gut und Böse.

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