Monday, 21 November 2011

Schmähkritik

In ihrer "Zwangsdemokrat"-Entscheidung des BVerfG schreiben die Richter:
„Eine Meinungsäußerung wird nicht schon wegen ihrer herabsetzenden Wirkung für Dritte zur Schmähung. Auch eine überzogene und selbst eine ausfällige Kritik macht für sich genommen eine Äußerung noch nicht zur Schmähung. Eine herabsetzende Äußerung nimmt vielmehr erst dann den Charakter der Schmähung an, wenn in ihr nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache, sondern die Diffamierung der Person im Vordergrund steht (BVerfGE NJW 1991, 95–97 = BVerfGE 82, 272–285).“
Führer der Verfassungsbeschwerde war der Journalist Ralph Giordano, der sich gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts München (Urteil vom 28. Juli 1989, Az.: 21 U 2754/88, AfP 1989, 747) wehrte. Das Verbot verletze ihn in seinem Grundrecht auf Meinungsfreiheit. Giordano hatte in seinem 1987 erschienenen Buch Die zweite Schuld oder: Von der Last Deutscher zu sein (ISBN 3-462-02943-6) den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU) als „Zwangsdemokraten“ bezeichnet. Dazu führte er unter anderem aus, in der Bundesrepublik bestehe eine große Sehnsucht nach einem „starken Mann“; zum Hauptauserkorenen dieser Sehnsucht und zu ihrer Symbolfigur sei der CSU-Politiker Strauß geworden. Das BVerfG gab im Beschluss des Ersten Senats vom 26. Juni 1990 Giordano Recht.

Weitere Urteile [Bearbeiten]

Auch die Entscheidung „Flunkerfuerst“ des Landgerichts Hamburg, Az.: 324 O 819/03, setzt sich mit Schmähkritik auseinander. In dem Fall hatte der Beklagte seinen Schriftsatz aus dem laufenden Gerichtsverfahren in das Internet gestellt. Darin hatte er den Prozessgegner deshalb als „Schlitzohr“ bezeichnet, weil dieser vor Gericht vorgetragen hatte, die Registrierungsstelle für die Vergabe von Internetadressen, DENIC, sehe nur Internetadressen von maximal zwanzig alphabetischen Zeichen vor. Tatsächlich aber sind laut der Richtlinien der DENIC bis zu 63 Zeichen erlaubt. In dem Schriftsatz findet sich außerdem der nicht ganz ernst gemeinte Hinweis, dass die Domain „flunkerfuerst.de“ für den Prozessgegner noch zu haben sei. Diese Vorgehensweise hielten die Hamburger Richter für rechtswidrig. Zwar sei nichts dagegen einzuwenden, dass Äußerungen, die vor Gericht zur eigenen Rechtswahrnehmung gemacht würden, auch schon einmal etwas deftiger ausfielen. Wer dagegen einen derartigen Schriftsatz ins Internet einstellt, schieße damit weit über das Ziel hinaus. Die Bezeichnungen Flunkerfürst und Schlitzohr verletzten den Prozessgegner in erheblichem Maß in der persönlichen Ehre. Damit aber gehe es nicht mehr in erster Linie um eine Auseinandersetzung in der Sache. Vielmehr stehe die vorsätzliche Ehrverletzung ohne jeglichen tatsächlichen Anhaltspunkt im Vordergrund. Ein derartiges Verhalten sei deshalb nicht mehr von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt.

Sunday, 13 November 2011

Publicidade em Kant (Zum Ewigen Frieden); Todo ato da administração deve ser público; Imperativo Categórico

01

II

02

Von der Einhelligkeit der Politik mit der Moral nach dem transscendentalen

03

Begriffe des öffentlichen Rechts.

04 Wenn ich von aller Materie des öffentlichen Rechts (nach den verschiedenen
05 empirisch=gegebenen Verhältnissen der Menschen im Staat oder
06 auch der Staaten unter einander), so wie es sich die Rechtslehrer gewöhnlich
07 denken, abstrahire, so bleibt mir noch die Form der Publicität
08 übrig, deren Möglichkeit ein jeder Rechtsanspruch in sich enthält, weil ohne
09 jene es keine Gerechtigkeit (die nur als öffentlich kundbar gedacht
10 werden kann), mithin auch kein Recht, das nur von ihr ertheilt wird, geben
11 würde.
12 Diese Fähigkeit der Publicität muß jeder Rechtsanspruch haben, und
13 sie kann also, da es sich ganz leicht beurtheilen läßt, ob sie in einem vorkommenden
14 Falle statt finde, d. i. ob sie sich mit den Grundsätzen des
15 Handelnden vereinigen lasse oder nicht, ein leicht zu brauchendes, a priori
16 in der Vernunft anzutreffendes Kriterium abgeben, im letzteren Fall die
17 Falschheit (Rechtswidrigkeit) des gedachten Anspruchs ( praetensio iuris )
18 gleichsam durch ein Experiment der reinen Vernunft sofort zu erkennen.
19 Nach einer solchen Abstraction von allem Empirischen, was der Begriff
20 des Staats= und Völkerrechts enthält (dergleichen das Bösartige der
21 menschlichen Natur ist, welches den Zwang nothwendig macht), kann man
22 folgenden Satz die transscendentale Formel des öffentlichen Rechts
23 nennen:
24 "Alle auf das Recht anderer Menschen bezogene Handlungen,
25 deren Maxime sich nicht mit der Publicität verträgt, sind Unrecht."
26 Dieses Princip ist nicht bloß als ethisch (zur Tugendlehre gehörig),
27 sondern auch als juridisch (das Recht der Menschen angehend) zu betrachten.
28 Denn eine Maxime, die ich nicht darf lautwerden lassen,
29 ohne dadurch meine eigene Absicht zugleich zu vereiteln, die durchaus
30 verheimlicht werden muß, wenn sie gelingen soll, und zu der ich mich nicht
31 öffentlich bekennen kann, ohne daß dadurch unausbleiblich der Widerstand
32 Aller gegen meinen Vorsatz gereizt werde, kann diese nothwendige
33 und allgemeine, mithin a priori einzusehende Gegenbearbeitung Aller
34 gegen mich nirgend wovon anders, als von der Ungerechtigkeit her haben,
35 womit sie jedermann bedroht. - Es ist ferner bloß negativ, d. i. es
36 dient nur, um vermittelst desselben, was gegen Andere nicht recht ist, zu erkennen.
 [ Seite 380 ] [ Seite 382 ] [ Inhaltsverzeichnis ]

Saturday, 12 November 2011

sedentíssimo - sitientissimus

sitientissimus - sedentíssimo

siteo


 sitienter  , adv., v. sitio,  P. a. fin. 

 sitiens  , entis, Part. and P. a., v. sitio.

itio  , ivi or ii, 4, v. n. and  a.  [sitis].
 I.  Neutr.  ,  to thirst  ,  be thirsty  (class.).

 A. Lit. :  ego esurio et sitio,  Plaut. Cas. 3, 6, 6 ; 4, 3, 4:  sitit haec anus,  id. Curc. 1, 2, 14 :  in medio sitit flumine potans,  Lucr. 4, 1100 :  ne homines sitirent,  Suet. Aug. 42 .--With  gen.  :  cochleae cum sitiunt aëris,  Symm. Ep. 1, 27 .--Prov.:  sitire mediis in undis,  i. e.  to be poor in the midst of wealth  , Ov. M. 9, 760 .--

 B. Transf. (esp. in the lang. of country people), of things (the earth, plants, etc.),  to be dried up  or  parched  ,  to want moisture  :  siquidem est eorum (rusticorum) gemmare vites, sitire agros, laetas esse segetes, etc.,  Cic. Or. 24, 81 ; cf.:  sitire segetes,  Quint. 8, 6, 6 : tosta sitit tellus, Ov. [p. 1713] F. 4, 940:  colles,  Front. Aquaed. 87 ; cf. infra,  P. a.  : aret ager;  vitio moriens sitit aëris herba,  Verg. E. 7, 57 :  cum sitiunt herbae,  id. G. 4, 402 :  arbores,  Plin. 17, 26, 40, § 249 :  cacumina oleae,  id. 17, 14, 24, § 103 et saep.:  ipsi fontes jam sitiunt,  Cic. Q. Fr. 3, 1, 4, § 11 :  nec pati sitire salgama,   to be dry  , Col. 12, 9, 2 .--
 II.  Act.  ,  to thirst after  a thing (rare, but in the trop. signif. class.; cf.: cupio, desidero).

 A. Lit. :  auriferum Tagum sitiam patriumque Salonem,  Mart. 10, 96, 3 .--  Pass.  :  quo plus sunt potae, plus sitiuntur aquae,   are thirsted for  , Ov. F. 1, 216 :  umor quomodo sititur destillans,  Plin. 17, 2, 2, § 15 .--

 B. Trop. , as in all langg.,  to long for  ,  thirst for  ,  desire eagerly  ,  covet  :  sanguinem nostrum sitiebat,  Cic. Phil. 2, 7, 20 ; cf. Plin. 14, 22, 28, § 148:  sanguinem,  Just. 1, 8  fin.  (opp. satiare); Sen. Thyest. 103: cruorem, Poët. ap. Suet. Tib. 59; cf.:  sitit hasta cruores,  Stat. Th. 12, 595 :  honores,  Cic. Q. Fr. 3, 5, 3 :  populus libertatem sitiens,  id. Rep. 1, 43, 66 :  ultionem,  Val. Max. 7, 3 ext. 6; Vulg. Psa. 41, 3.--With  gen.  :  non quidem fallacis undae sitit, sed verae beatitudinis esurit et sitit,  App. de Deo Socr. 54, 27 .--Hence,  sitiens  , entis, P. a.,  thirsting  ,  thirsty  ,  athirst. 

 A. Lit. :  ut ipse ad portam sitiens pervenerim,  Cic. Pis. 25, 61 :  quae (pocula) arenti sitientes hausimus ore,  Ov. M. 14, 277 :  Tantalus,  Hor. S. 1, 1, 68 :  viator,  Ov. Am. 3, 6, 97 :  saecla ferarum,  Lucr. 5, 947 :  sitienti aqua datur,  Varr. R. R. 2, 1, 23 .--


 2. Transf. (acc. to I. B.), of places, plants, etc.,  dry  ,  parched  ,  arid  ,  without moisture  (syn. aridus):  hortus,  Ov. P. 1, 8, 60 .--By metonymy also, Afri, Verg. E. 1, 65:  olea,  Plin. 15, 3, 3, § 9 :  luna,  i. e.  cloudless  ,  bright  , id. 17, 9, 8, § 57 ; 17, 14, 24, § 112:  Canicula,   arid  ,  parching  , Ov. A. A. 2, 231 .--  Neutr. plur. absol.  :  lonchitis nascitur in sitientibus,   in dry  ,  arid places  , Plin. 25, 11, 88, § 137 ; so,  in sitientibus aut siccis asperis,  id. 12, 28, 61, § 132 .--With  gen.  :  sitientia Africae,  Plin. 10, 73, 94, § 201 .--

 B. Trop. ,  thirsting for  ,  desiring eagerly  ,  greedy  :  gravius ardentiusque sitiens,  Cic. Tusc. 5, 6, 16 :  (amator) avidus sitiensque,  Ov. R. Am. 247 :  regna Ditis, Petr. poët. 121, 116: aures,  Cic. Att. 2, 14, 1 .-- Poet. :  modice sitiens lagena,   of moderate capacity  , Pers. 3, 92 .--With  gen.  :  virtutis,  Cic. Planc. 5, 13 :  famae,  Sil. 3, 578 :  pecuniae (with avarus et avidus),  Gell. 12, 2, 13 :  sermonis,  Claud. Cons. Mall. Theod. 251 .--Hence, adv.:  sitienter  ,  thirstily  ,  eagerly  ,  greedily  (acc. to B.):  sitienter quid expetens,  Cic. Tusc. 4, 17, 37 ; so,  incumbere hauriendis voluptatibus,  Lact. 2, 1, 3 :  haurire salutares illas aquas,  App. M. 9, p. 218  fin.  ; 3, p. 135, 35.

Delegation und Mandat/ Delegate and Representative

Delegation und Mandat

Delegate and Representative (Edmund Burke)

Tuesday, 8 November 2011

Apology of Agrippa Menenius Lanatus; Tribunicia Potestas

Agrippa Menenius Lanatus, sometimes called Menenius Agrippa was a consul of the Roman Republic in 503 BC, with Publius Postumius Tubertus. He conquered the Sabines and was awarded a triumph.[1][2]
According to Livy, writing five hundred years after the fact, Menenius was chosen by the patricians to persuade soldiers serving in the Roman army to re-enter the city and rejoin the community in 494 BC. The soldiers had withdrawn from Rome in the first of so-called "secessions" (secessio plebis), specifically to protest the oppressive debt laws, but more broadly to protest the severe inequity of power in the early Republic.
Livy says that Menenius told the soldiers a fable about the parts of the human body and how each has its own purpose in the greater function of the body. The rest of the body thought the stomach was getting a free ride so the body decided to stop nourishing the stomach. Soon, the other parts became fatigued and unable to function so they realized that the stomach did serve a purpose and they were nothing without it. In the story, the stomach represents the patrician class and the other body parts represent the plebs. Eventually, Livy concludes, the patricians conceded to some of the plebs' demands, such as creating the tribunes of the people and establishing legal protection for all citizens against arbitrary intervention from an elected magistrate, and the soldiers returned to the city.


It appears in Xenophon's Memorabilia (2.iii.18) and in Cicero's De Officiis (III.v.22).

Livy, Ab Urbe condita II


[32] Timor inde patres incessit ne, si dimissus exercitus foret, rursus coetus occulti coniurationesque fierent. Itaque quamquam per dictatorem dilectus habitus esset, tamen quoniam in consulum uerba iurassent sacramento teneri militem rati, per causam renouati ab Aequis belli educi ex urbe legiones iussere. Quo facto maturata est seditio. Et primo agitatum dicitur de consulum caede, ut soluerentur sacramento; doctos deinde nullam scelere religionem exsolui, Sicinio quodam auctore iniussu consulum in Sacrum montem secessisse. Trans Anienem amnem est, tria ab urbe milia passuum. Ea frequentior fama est quam cuius Piso auctor est, in Auentinum secessionem factam esse. Ibi sine ullo duce uallo fossaque communitis castris quieti, rem nullam nisi necessariam ad uictum sumendo, per aliquot dies neque lacessiti neque lacessentes sese tenuere. Pauor ingens in urbe, metuque mutuo suspensa erant omnia. Timere relicta ab suis plebis uiolentiam patrum; timere patres residem in urbe plebem, incerti manere eam an abire mallent: quamdiu autem tranquillam quae secesserit multitudinem fore? Quid futurum deinde si quod externum interim bellum exsistat? Nullam profecto nisi in concordia ciuium spem reliquam ducere; eam per aequa, per iniqua reconciliandam ciuitati esse. Placuit igitur oratorem ad plebem mitti Menenium Agrippam, facundum uirum et quod inde oriundus erat plebi carum. Is intromissus in castra prisco illo dicendi et horrido modo nihil aliud quam hoc narrasse fertur: tempore quo in homine non ut nunc omnia in unum consentiant, sed singulis membris suum cuique consilium, suus sermo fuerit, indignatas reliquas partes sua cura, suo labore ac ministerio uentri omnia quaeri, uentrem in medio quietum nihil aliud quam datis uoluptatibus frui; conspirasse inde ne manus ad os cibum ferrent, nec os acciperet datum, nec dentes quae acciperent conficerent. Hac ira, dum uentrem fame domare uellent, ipsa una membra totumque corpus ad extremam tabem uenisse. Inde apparuisse uentris quoque haud segne ministerium esse, nec magis ali quam alere eum, reddentem in omnes corporis partes hunc quo uiuimus uigemusque, diuisum pariter in uenas maturum confecto cibo sanguinem. Comparando hinc quam intestina corporis seditio similis esset irae plebis in patres, flexisse mentes hominum.
[33] Agi deinde de concordia coeptum, concessumque in condiciones ut plebi sui magistratus essent sacrosancti quibus auxilii latio aduersus consules esset, neue cui patrum capere eum magistratum liceret. Ita tribuni plebei creati duo, C. Licinius et L. Albinus. Ii tres collegas sibi creauerunt. In his Sicinium fuisse, seditionis auctorem: de duobus, qui fuerint minus conuenit. Sunt qui duos tantum in Sacro monte creatos tribunos esse dicant, ibique sacratam legem latam. Per secessionem plebis Sp. Cassius et Postumius Cominius consulatum inierunt. Iis consulibus cum Latinis populis ictum foedus. Ad id feriendum consul alter Romae mansit: alter ad Volscum bellum missus Antiates Volscos fundit fugatque; compulsos in oppidum Longulam persecutus moenibus potitur. Inde protinus Poluscam, item Volscorum, cepit; tum magna ui adortus est Coriolos. Erat tum in castris inter primores iuuenum Cn. Marcius, adulescens et consilio et manu promptus, cui cognomen postea Coriolano fuit. Cum subito exercitum Romanum Coriolos obsidentem atque in oppidanos, quos intus clausos habebat, intentum, sine ullo metu extrinsecus imminentis belli, Volscae legiones profectae ab Antio inuasissent, eodemque tempore ex oppido erupissent hostes, forte in statione Marcius fuit. Is cum delecta militum manu non modo impetum erumpentium rettudit, sed per patentem portam ferox inrupit in proxima urbis, caedeque facta ignem temere arreptum imminentibus muro aedificiis iniecit. Clamor inde oppidanorum mixtus muliebri puerilique ploratu ad terrorem, ut solet, primum orto et Romanis auxit animum et turbauit Volscos utpote capta urbe cui ad ferendam opem uenerant. Ita fusi Volsci Antiates, Corioli oppidum captum; tantumque sua laude obstitit famae consulis Marcius ut, nisi foedus cum Latinis in columna aenea insculptum monumento esset ab Sp. Cassio uno, quia collega afuerat, ictum, Postumum Cominium bellum gessisse cum Volscis memoria cessisset. Eodem anno Agrippa Menenius moritur, uir omni in uita pariter patribus ac plebi carus, post secessionem carior plebi factus. Huic interpreti arbitroque concordiae ciuium, legato patrum ad plebem, reductori plebis Romanae in urbem sumptus funeri defuit; extulit eum plebs sextantibus conlatis in capita.
[34] Consules deinde T. Geganius P. Minucius facti. Eo anno cum et foris quieta omnia a bello essent et domi sanata discordia, aliud multo grauius malum ciuitatem inuasit, caritas primum annonae ex incultis per secessionem plebis agris, fames deinde, qualis clausis solet. Ventumque ad interitum seruitiorum utique et plebis esset, ni consules prouidissent dimissis passim ad frumentum coemendum, non in Etruriam modo dextris ab Ostia litoribus laeuoque per Volscos mari usque ad Cumas, sed quaesitum in Sicilia quoque; adeo finitimorum odia longinquis coegerant indigere auxiliis. Frumentum Cumis cum coemptum esset, naues pro bonis Tarquiniorum ab Aristodemo tyranno, qui heres erat, retentae sunt; in Volscis Pomptinoque ne emi quidem potuit; periculum quoque ab impetu hominum ipsis frumentatoribus fuit; ex Tuscis frumentum Tiberi uenit; eo sustentata est plebs. Incommodo bello in tam artis commeatibus uexati forent, ni Volscos iam mouentes arma pestilentia ingens inuasisset. Ea clade conterritis hostium animis, ut etiam ubi ea remisisset terrore aliquo tenerentur, et Velitris auxere numerum colonorum Romani, et Norbam in montes nouam coloniam, quae arx in Pomptino esset, miserunt. M. Minucio deinde et A. Sempronio consulibus magna uis frumenti ex Sicilia aduecta, agitatumque in senatu quanti plebi daretur. Multi uenisse tempus premendae plebis putabant reciperandique iura quae extorta secessione ac ui patribus essent. In primis Marcius Coriolanus, hostis tribuniciae potestatis, "si annonam" inquit, "ueterem uolunt, ius pristinum reddant patribus. Cur ego plebeios magistratus, cur Sicinium potentem uideo, sub iugum missus, tamquam ab latronibus redemptus? Egone has indignitates diutius patiar quam necesse est? Tarquinium regem qui non tulerim, Sicinium feram? Secedat nunc; auocet plebem; patet uia in Sacrum montem aliosque colles; rapiant frumenta ex agris nostris, quemadmodum tertio anno rapuere. Fruantur annona quam furore suo fecere. Audeo dicere hoc malo domitos ipsos potius cultores agrorum fore quam ut armati per secessionem coli prohibeant." Haud tam facile dictu est faciendumne fuerit quam potuisse arbitror fieri ut condicionibus laxandi annonam et tribuniciam potestatem et omnia inuitis iura imposita patres demerent sibi.
[35] Et senatui nimis atrox uisa sententia est et plebem ira prope armauit. Fame se iam sicut hostes peti, cibo uictuque fraudari; peregrinum frumentum, quae sola alimenta ex insperato fortuna dederit, ab ore rapi nisi Cn. Marcio uincti dedantur tribuni, nisi de tergo plebis Romanae satisfiat; eum sibi carnificem nouum exortum, qui aut mori aut seruire iubeat. In exeuntem e curia impetus factus esset, ni peropportune tribuni diem dixissent. Ibi ira est suppressa; se iudicem quisque, se dominum uitae necisque inimici factum uidebat. Contemptim primo Marcius audiebat minas tribunicias: auxilii, non poenae ius datum illi potestati, plebisque, non patrum tribunos esse. Sed adeo infensa erat coorta plebs ut unius poena defungendum esset patribus. Restiterunt tamen aduersa inuidia, usique sunt qua suis quisque, qua totius ordinis uiribus. Ac primo temptata res est si dispositis clientibus absterrendo singulos a coitionibus conciliisque disicere rem possent. Vniversi deinde processere —quidquid erat patrum, reos diceres—precibus plebem exposcentes, unum sibi ciuem, unum senatorem, si innocentem absoluere nollent, pro nocente donarent. Ipse cum die dicta non adesset, perseueratum in ira est. Damnatus absens in Volscos exsulatum abiit, minitans patriae hostilesque iam tum spiritus gerens. Venientem Volsci benigne excepere, benigniusque in dies colebant, quo maior ira in suos eminebat crebraeque nunc querellae, nunc minae percipiebantur. Hospitio utebatur Atti Tulli. Longe is tum princeps Volsci nominis erat Romanisque semper infestus. Ita cum alterum uetus odium, alterum ira recens stimularet, consilia conferunt de Romano bello. Haud facile credebant plebem suam impelli posse, ut totiens infeliciter temptata arma caperent: multis saepe bellis, pestilentia postremo amissa iuuentute fractos spiritus esse; arte agendum in exoleto iam uetustate odio, ut recenti aliqua ira exacerbarentur animi.

Sunday, 6 November 2011

Bundesgerichtshof entscheidet für Schutz gegen Internet-Mobbing

Alemanha e Brasil - CIVIL E CONSUMIDOR. INTERNET. RELAÇÃO DE CONSUMO. INCIDÊNCIA DO CDC. GRATUIDADE DO SERVIÇO. INDIFERENÇA. PROVEDOR DE CONTEÚDO. FISCALIZAÇÃO PRÉVIA DO TEOR DAS INFORMAÇÕES POSTADAS NO SITE PELOS USUÁRIOS. DESNECESSIDADE.



REsp 1186616 / MG
RECURSO ESPECIAL
2010/0051226-3
Relator(a)
Ministra NANCY ANDRIGHI (1118)
Órgão Julgador
T3 - TERCEIRA TURMA
Data do Julgamento
23/08/2011
Data da Publicação/Fonte
DJe 31/08/2011
Ementa
CIVIL E CONSUMIDOR. INTERNET. RELAÇÃO DE CONSUMO. INCIDÊNCIA DO CDC.
GRATUIDADE DO SERVIÇO. INDIFERENÇA. PROVEDOR DE CONTEÚDO.
FISCALIZAÇÃO PRÉVIA DO TEOR DAS INFORMAÇÕES POSTADAS NO SITE PELOS
USUÁRIOS. DESNECESSIDADE. MENSAGEM DE CONTEÚDO OFENSIVO. DANO MORAL.
RISCO INERENTE AO NEGÓCIO. INEXISTÊNCIA. CIÊNCIA DA EXISTÊNCIA DE
CONTEÚDO ILÍCITO. RETIRADA IMEDIATA DO AR. DEVER. DISPONIBILIZAÇÃO
DE MEIOS PARA IDENTIFICAÇÃO DE CADA USUÁRIO. DEVER. REGISTRO DO
NÚMERO DE IP. SUFICIÊNCIA.
1. A exploração comercial da internet sujeita as relações de consumo
daí advindas à Lei nº 8.078/90.
2. O fato de o serviço prestado pelo provedor de serviço de internet
ser gratuito não desvirtua a relação de consumo, pois o termo
"mediante remuneração", contido no art. 3º, § 2º, do CDC, deve ser
interpretado de forma ampla, de modo a incluir o ganho indireto do
fornecedor.
3. A fiscalização prévia, pelo provedor de conteúdo, do teor das
informações postadas na web por cada usuário não é atividade
intrínseca ao serviço prestado, de modo que não se pode reputar
defeituoso, nos termos do art. 14 do CDC, o site que não examina e
filtra os dados e imagens nele inseridos.
4. O dano moral decorrente de mensagens com conteúdo ofensivo
inseridas no site pelo usuário não constitui risco inerente à
atividade dos provedores de conteúdo, de modo que não se lhes aplica
a responsabilidade objetiva prevista no art. 927, parágrafo único,
do CC/02.
5. Ao ser comunicado de que determinado texto ou imagem possui
conteúdo ilícito, deve o provedor agir de forma enérgica, retirando
o material do ar imediatamente, sob pena de responder solidariamente
com o autor direto do dano, em virtude da omissão praticada.
6. Ao oferecer um serviço por meio do qual se possibilita que os
usuários externem livremente sua opinião, deve o provedor de
conteúdo ter o cuidado de propiciar meios para que se possa
identificar cada um desses usuários, coibindo o anonimato e
atribuindo a cada manifestação uma autoria certa e determinada. Sob
a ótica da diligência média que se espera do provedor, deve este
adotar as providências que, conforme as circunstâncias específicas
de cada caso, estiverem ao seu alcance para a individualização dos
usuários do site, sob pena de responsabilização subjetiva por culpa
in omittendo.
7. Ainda que não exija os dados pessoais dos seus usuários, o
provedor de conteúdo que registra o número de protocolo (IP) na
internet dos computadores utilizados para o cadastramento de cada
conta mantém um meio razoavelmente eficiente de rastreamento dos
seus usuários, medida de segurança que corresponde à diligência
média esperada dessa modalidade de provedor de serviço de internet.
8. Recurso especial provido.

Tuesday, 1 November 2011

Radbruchsche Formel

„Der Konflikt zwischen der Gerechtigkeit und der Rechtssicherheit dürfte dahin zu lösen sein, daß das positive, durch Satzung und Macht gesicherte Recht auch dann den Vorrang hat, wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist, es sei denn, daß der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als ‚unrichtiges Recht‘ der Gerechtigkeit zu weichen hat. Es ist unmöglich, eine schärfere Linie zu ziehen zwischen den Fällen des gesetzlichen Unrechts und den trotz unrichtigen Inhalts dennoch geltenden Gesetzen; eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur ‚unrichtiges‘ Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.“
Gustav Radbruch: Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. SJZ 1946, 105 (107).

Aristotle - Politics, Book III, 1287a. (Rule of Law?)

 Now, absolute monarchy, or the arbitrary rule of a sovereign over an the citizens, in a city which consists of equals, is thought by some to be quite contrary to nature; it is argued that those who are by nature equals must have the same natural right and worth, and that for unequals to have an equal share, or for equals to have an uneven share, in the offices of state, is as bad as for different bodily constitutions to have the same food and clothing. Wherefore it is thought to be just that among equals every one be ruled as well as rule, and therefore that an should have their turn. We thus arrive at law; for an order of succession implies law. And the rule of the law, it is argued, is preferable to that of any individual. On the same principle, even if it be better for certain individuals to govern, they should be made only guardians and ministers of the law. For magistrates there must be -- this is admitted; but then men say that to give authority to any one man when all are equal is unjust. Nay, there may indeed be cases which the law seems unable to determine, but in such cases can a man? Nay, it will be replied, the law trains officers for this express purpose, and appoints them to determine matters which are left undecided by it, to the best of their judgment. Further, it permits them to make any amendment of the existing laws which experience suggests. Therefore he who bids the law rule may be deemed to bid God and Reason alone rule, but he who bids man rule adds an element of the beast; for desire is a wild beast, and passion perverts the minds of rulers, even when they are the best of men. The law is reason unaffected by desire.


περὶ δὲ τῆς παμβασιλείας καλουμένηςαὕτη δ᾽ ἐστὶ καθ᾽ ἣν ἄρχει πάντων κατὰ [10] τὴν ἑαυτοῦ βούλησιν βασιλεύςδοκεῖ δέ τισιν οὐδὲ κατὰ φύσιν εἶναι τὸ κύριον ἕνα πάντων εἶναι τῶν πολιτῶν, ὅπου συνέστηκεν ἐξ ὁμοίων πόλις: τοῖς γὰρ ὁμοίοις φύσει τὸ αὐτὸ δίκαιον ἀναγκαῖον καὶ τὴν αὐτὴν ἀξίαν κατὰ φύσιν εἶναι, ὥστ᾽ εἴπερ καὶ τὸ ἴσην ἔχειν τοὺς ἀνίσους τροφὴν [15] ἐσθῆτα βλαβερὸν τοῖς σώμασιν, οὕτως ἔχειν καὶ τὰ περὶ τὰς τιμάς: ὁμοίως τοίνυν καὶ τὸ ἄνισον τοὺς ἴσους: διόπερ οὐδένα μᾶλλον ἄρχειν ἄρχεσθαι δίκαιον, καὶ τὸ ἀνὰ μέρος τοίνυν ὡσαύτως. τοῦτο δ᾽ ἤδη νόμος: γὰρ τάξις νόμος. τὸν ἄρα νόμον ἄρχειν αἱρετώτερον μᾶλλον τῶν πολιτῶν ἕνα [20] τινά, κατὰ τὸν αὐτὸν δὲ λόγον τοῦτον, κἂν εἴ τινας ἄρχειν βέλτιον, τούτους καταστατέον νομοφύλακας καὶ ὑπηρέτας τοῖς νόμοις: ἀναγκαῖον γὰρ εἶναί τινας ἀρχάς, ἀλλ᾽ οὐχ ἕνα τοῦτον εἶναί φασι δίκαιον, ὁμοίων γε ὄντων πάντων. ἀλλὰ μὴν ὅσα γε μὴ δοκεῖ δύνασθαι διορίζειν νόμος, οὐδ᾽ ἄνθρωπος [25] ἂν δύναιτο γνωρίζειν. ἀλλ᾽ ἐπίτηδες παιδεύσας νόμος ἐφίστησι τὰ λοιπὰ τῇ δικαιοτάτῃ γνώμῃ κρίνειν καὶ διοικεῖν τοὺς ἄρχοντας. ἔτι δ᾽ ἐπανορθοῦσθαι δίδωσιν τι ἂν δόξῃ πειρωμένοις ἄμεινον εἶναι τῶν κειμένων. μὲν οὖν τὸν νόμον κελεύων ἄρχειν δοκεῖ κελεύειν ἄρχειν τὸν θεὸν καὶ τὸν νοῦν [30] μόνους, δ᾽ ἄνθρωπον κελεύων προστίθησι καὶ θηρίον: τε γὰρ ἐπιθυμία τοιοῦτον, καὶ θυμὸς ἄρχοντας διαστρέφει καὶ τοὺς ἀρίστους ἄνδρας. διόπερ ἄνευ ὀρέξεως νοῦς νόμος ἐστίν.


Some people think that it is entirely contrary to nature for one person to be sovereign over all the citizens where the state consists of men who are alike; for necessarily persons alike in nature must in accordance with nature have the same principle of justice and the same value, so that inasmuch as for persons who are unequal to have an equal amount of food or clothing is harmful for their bodies, the same is the case also in regard to honors; similarly therefore it is wrong for those who are equal to have inequality, owing to which it is just for no one person to govern or be governed more than another, and therefore for everybody to govern and be governed alike in turn. And this constitutes law for regulation is law. Therefore it is preferable for the law to rule rather than any one of the citizens, [20] and according to this same principle, even if it be better for certain men to govern, they must be appointed as guardians of the laws and in subordination to them; for there must be some government, but it is clearly not just, men say, for one person to be governor when all the citizens are alike. It may be objected that any case which the law appears to be unable to define, a human being also would be unable to decide. But the law first specially educates the magistrates for the purpose and then commissions them to decide and administer the matters that it leaves over ‘according to the best of their judgement,’4 and furthermore it allows them to introduce for themselves any amendment that experience leads them to think better than the established code. He therefore that recommends that the law shall govern seems to recommend that God and reason alone shall govern, but he that would have man govern adds a wild animal also; for appetite is like a wild animal, and also passion warps the rule even of the best men. Therefore the law is wisdom without desire. And there seems to be no truth in the analogy which argues from the arts5 that it is a bad thing to doctor oneself by book, but preferable to employ the experts in the arts. For they never act contrary to principle from motives of friendship, but earn their fee when (for instance) they have cured their patients, whereas holders of political office usually do many things out of spite and to win favor; since when people suspect even the physicians of being in the confidence of their enemies and of trying to make away with them for gain, in that case they would sooner look up the treatment in the books. 



For the Greek, see:

[1287α]

Aristotle. ed. W. D. Ross, Aristotle's Politica. Oxford, Clarendon Press. 1957.